ARGE Österreichischer Pilzberater
Ab 1978 organisierte Hermann Plenk aus Jenbach Seminare für Pilzkunde in Tirol.
Er bekam von Prof. Dr. Meinhard Moser von der Universität Innsbruck die Erlaubnis, im Rahmen dieser Seminare Pilzberater auszubilden, um über das Wesen der Pilze und ihre Bedeutung in der Natur Interessierte zu informieren. Wichtig dabei war auch, bei Sammlern und Pilzkonsumenten Vergiftungen zu verhindern.
1984 legten die ersten Pilzberater nach einem theoretischen und praktischen Teil die Prüfung ab.
Voraussetzung war die Kenntnis von etwa 130 Pilzen mit der sicheren Abgrenzung der gefährlichsten Giftpilze. Auch Fragen des richtigen Sammelns und Zubereitens waren dabei.
1986 war der AKW-Unfall in Tschernobyl. Die ungeahnten Ausmaße dieser Katastrophe zeigten sich auch in der Belastung der Pilze durch Radioaktivität, was teilweise große Unsicherheit wegen der Genießbarkeit der Speisepilze brachte.
1988 fand das jährliche Pilzseminar mit 20 Teilnehmern in Frastanz in Vorarlberg statt.
Die Ausstellung mit 300 Pilzen während der Woche wurde von sehr vielen Interessierten besucht und auch die Pilzberatung wurde häufig in Anspruch genommen.
Diavorträge und Referate über die Bedeutung der Pilze in der Natur ergänzten die Ausstellung.
In Frastanz wurde der Vereine „ARGE Österreichischer Pilzberater gegründet. Als erster Obmann wurde Hermann Plenk gewählt.
Die Ziele des Vereines waren und sind immer noch:
- Die Durchführung pilzkundlicher und naturkundlicher Veranstaltungen
- Die Pflege von gesellschaftlichen Zusammenkünften
- Eine ausführliche Fundliste mit etwa 360 Arten mit den Fundorten fasste die Ergebnisse zusammen.
1994 wurde Herbert Glöckler Obmann des Vereines:
Die Pilzseminare wurde in verschiedenen Bundesländern abgehalten und die Teilnehmerzahl stieg auf über 30. Herbert Glöckler intensivierte die Pilzberaterausbildung mit Hilfe eines von ihm ausgearbeiteten Planes. Er leitet seit vielen Jahren den Intensivkurs zur Pilzberaterprüfung.
2014 wurde Dr. Otto Stoik Obmann des Vereins – er ist seit 2016 Leiter der Mykologischen Arbeitsgemeinschaft am Biologiezentrum in Linz.
Die Teilnehmerzahl an den Seminarwochen ist im Laufe der Jahre auf über 50 gestiegen.
Seit 2003 können wir Dr. Christoph Hahn als Fachmann für Mykologie zur Seminarwoche einladen. Christoph Hahn ist Präsident der Bayrischen Mykologischen Gesellschaft.
Mit Dr. Irmgard Krisai-Greilhuber ist es gelungen, eine wichtige Kooperation mit der Österreichischen Mykologischen Gesellschaft aufzubauen. Irmgard Krisai-Greilhuber ist Ao. Univ.-Prof. an der University of Vienna, Department of Systematic and Evolutionary Botany.
Mit Gernot Friebes (Kurator Mykologie am Universalmuseum Joanneum in Graz) ist es möglich, die Kooperation mit den steirischen Kollegen/Kolleginnen zu intensivieren.
Ebenso konnten wir mit Dr. Thomas Rücker, einem Biologen und Pilzsachverständigen (Schimmelpilze), einen kompetenten Mitarbeiter gewinnen. Er arbeitet am Haus der Natur in Salzburg.
Ziel der ARGE ist weiterhin, die Aus- und Weiterbildung der Pilzberater zu intensivieren. Dazu dienen die Jährlichen Seminarwochen an Seminar-Standorten in Österreich. Der einwöchige Qualifizierungskurs ist Grundlage für die schriftliche und praktische Pilzberaterprüfung. Erfreulicher Weise legen durchschnittlich 2-3 Personen diese Prüfung mit Erfolg ab. Zur Weiterqualifizierung der PilzberaterInnen dienen einzelne Schwerpunkttage und die Vorträge während der Woche zum Abendprogramm. Die während der Woche gesammelten und kartierten Pilze werden ausgestellt und in Führungen zur Ausstellung intensiv besprochen. Jede/r PilzberaterIn erhält einen für 5 Jahre gültigen Pilzberaterausweis
Gemütlichkeit und soziales Miteinander gehören an den Abenden und am Abschlussabend nach der Mitgliedervollversammlung dazu.